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Museo del Prado, Madrid 1639

 

DER TRAUM JAKOBS
 
Der hl. Jakobus der Ältere gehörte zu den bevorzugten Aposteln des Herrn, an allen Ereignissen im Leben Jesu nahm er teil. Als Verkünder des Evangeliums in Jerusalem hatte er eine bedeutende Aufgabe. Während der Christenverfolgung im Jahre 44 wurde Jakobus durch den Machthaber Herodes hingerichtet, er war der erste Märtyrer im Kreise der Apostel.
 
Nachdem die Araber im 7. Jahrhundert die heilige Stadt eroberten in der sich das Grab Jakobus befand, wurden seine Gebeine nach Santiago de Compostela in Nordspanien gebracht. Seit dieser Zeit pilgern unzählige Menschen auf der berühmten Pilgerstraße nach Santiago zum Grabe des Apostels. Nicht nur weil der hl. Jakobus der Nationalheilige Spaniens wurde und zum Patron aller Pilger geweiht ist, war der Ort so berühmt. Für viele Menschen ist der Jakobsweg eine geistige Notwendigkeit geworden. Von den zahlreichen Legenden, die sich um ihn gebildet haben, ist der Traum von der Himmelsleiter der bekannteste.
 
Das Gemälde vom schlafenden Jakobus zeigt eine öde weite Landschaft, sie vermittelt durch die Farbtöne einen Gegensatz, unten das Erdhafte in braun, am Himmel dunkle Wolken, die sich durch eine diagonal nach oben weisende Lichtbahn öffnen. In dieser lichten Himmelszone bewegt sich schemenhaft eine Fülle von Engeln auf und ab und zeigt dem schlafenden Jakob das geistige Ziel.